Es ist zunächst wie bei jeder anderen Beratungsform oder Gesprächstherapie auch. Allein die Tatsache, dass jemand über sein Anliegen spricht, verändert sehr viel. Zumeist fühlen wir uns erleichtert, weil das Gespräch die Einsamkeit der Sorgen beendet, insbesondere wenn gesellschaftliche Tabus eine Rolle spielen oder Dinge, für die man erst noch eine Sprache finden muss.
Philosophische Beratung bewirkt aber noch etwas mehr. Anders als ein guter Freund, der bereitwillig zuhört, Ihnen zuliebe ins Klagen einstimmen oder auch ungerechtfertigt tadeln würde, führt das philosophische Gespräch nach und nach zu einem höheren Grad an Bewusstsein. Es fordert den Gast oder Klienten immer heraus!
Genau aus diesem Grund verändert sich das Verhältnis der Gäste und Klienten zu sich selbst. Sie erkennen, dass vermeindliche Fehler und Leiden weder falsch noch sinnlos sein müssen. Außerdem kommt es zu mehr Klarheit und Objektivität in Lebensfragen und wichtigen Entscheidungsprozessen.
Die Verbesserung der persönlichen Sicht geht zudem mit einer neuen Bewertung der Umwelt einher. Wahre Bedürfnisse werden von falschen unterschieden und in Einklang mit sich und dem eigenen Leben gebracht.
Dazu gehört auch, dass persönliche Grenzen erkannt werden. Sehr oft besinnen Gäste sich auf ihre eigentlichen Wurzeln. Sie entdecken vergessene Talente und Bedürfnisse neu oder haben plötzlich Mut, aufgeschobene Dinge zu erledigen und Beziehungen in Frage zu stellen. Manchmal lernen Gäste auch, zu verzichten oder ein bedeutendes Wagnis einzugehen. Sehr oft werden unsere Gäste dankbar und erkennen den Wert des Lebens neu.